Neben dem Hochgolling und der Hochwildstelle gehört das Waldhorn zu den wohl wuchtigsten und auffälligsten Berggipfel der Schladminger Tauern. Der lange Nordgrat trennt das Lämmerkar im Westen vom Sonntagskar im Osten.
Von Schladming aus fährt man in Richtung Rohrmoos-Untertal weiter bis man am Parkplatz „Riesachfälle“ ankommt (3€ Mautgebühr). Es gibt mehrere Wege hinauf, doch an heißen Tagen empfiehlt es sich die über die Riesachfälle zu nehmen.
Die Wasserfälle sind nicht nur gewaltig zum ansehen, sie sorgen auch für kühle erfrischende Luft im Aufstieg.
Hat man die Riesachfälle hinter sich und an der Gfölleralm vorbei, so wird man vom wunderschönen Riesachsee und dem Glitzern der Sonnenstrahlen im Wasser überwältigt. Man folgt dem Forstweg entlang des Riesachsees vorbei an drei Almen (Kaltenbachalm, Kerschbaumeralm, Kotalm). Vom Riesachsee zur Preintalerhütte sind ungefähr 1,5-2 Stunden einzurechnen bei normaler Geschwindigkeit.

Am Ende der Forststraße führt auf der rechten Seite der beschilderte Weg zur Preintalerhütte hinauf. Der durch Bäche durchzogene Pfad führt durch verwachsenes Gelände und durch Waldabschnitte die in der warmen Jahreszeit sehr angenehm sind und einem die Natur richtig spüren lässt.

Bei der Preintalerhütte angekommen hat man viele andere Wandermöglichkeiten, die einem zur Verfügung stehen. Die Hütte hat über 140 Übernachtungsplätze und ist bei Wanderern ein hervorragender Ausgangspunkt für die Wandertouren in den Schladminger Tauern.
Von der Hütte aus geht der Weg über das Lämmerkar in Richtung Waldhorntörl. Leichte Bergauf- Bergabpassagen führen uns in Richtung Waldhorntörl. Der Weg beim Lämmerkar gabelt sich nur einmal und ist auch gut sichtbar beschildert. Nach rechts führt der Weg zu den Klafferkesseln bzw. Greiffenberg und geradeaus kommt man zum Waldhorntörl. Das Waldhorntörl ist die „Zustiegsstelle“ zum Waldhorn.

Der Weg führt etwas flacher dem Bach entlang in einen kleinen Kessel, wo man auch auf einige Weidetiere trifft. Man sollte lieber etwas Abstand zu den Tieren nehmen, da auch kleine Kälber dabei sind und sich die Muttertiere eventuell gestört fühlen und diese zu verteidigen versuchen.
Je näher man dem Waldhorntörl kommt, umso gewaltiger wirkt das Waldhorn auf uns und es wirkt so, als würde dieser Gipfel ohne Kletterausrüstung kaum zu besteigen sein. Auch der Weg wird zum Waldhorntörl wird etwas steiler und führt über ein Steinfeld, welches auch durch, oder besser inmitten eines Baches hinaufführt.
Hat man diese Stelle hinter sich, so kommt man auf ein Plateau welches vom Kapuzinersee geziert wird. Ein Bergsee der so blau ist, wie das Meer in der Karibik.

Der Weg führt links am See vorbei und steigt über ein Geröllfeld zum Waldhorntörl (2283m) hinauf. Beim Einstieg sollte man seine Wanderstöcke entweder am Rucksack befestigen, oder unten lassen, da man sie beim Aufstieg kaum mehr benötigt. Der aufstieg ist teilweise etwas ausgesetzt und es sind drei kleiner Felsblöcke zum drüberkraxeln.
Auch auf lockere und brüchige Felsblöcke ist besonders Acht zu geben!
Daher ist das Besteigen des Waldhorns nur für geübte und trittsichere Berggeher zu empfehlen. Auch die Gedenktafeln entlang des Aufstieges lassen einem ein mulmiges Gefühl hochkommen.


Hat man diese Stellen hinter sich, so führt ein halbwegs leichter Pfad zum Gipfel hinauf und man kann sich einer gewaltigen Aussicht erfreuen.


Der Hochgolling (2862m) ist in südöstlicher Richtung zu sehen und die Hochwildstelle(2747m) in Nordwestlicher Richtung. Da das Waldhorn im Zentrum der Bergseen in den Schladminger Tauern liegt, hat er für mich deshalb auch einen sehr großen Reiz und ich habe einen weiteren Top 10 der höchsten Gipfel der Schladminger Tauern bezwungen.
Diesmal habe ich mich für den gleichen Rückweg entschieden und machte noch kurz Rast bei der Kaltenbachalm. Eine Almhütte am Riesachsee, die nicht nur landschaftlich, sondern auch kulinarisch ein Hochgenuss ist.
Der Wanderweg über die Riesachfälle darf nur als Aufstieg genutzt werden. Somit folgt man den Forstweg zum Parkplatz nach unten.
Tourdaten:
Distanz: 19,8km Aufstieg: 1635m Abstieg: 1630m
Dauer: 3h Aufstieg 2h Abstieg
Für eine gemütliche Wanderer ist mit ca. 8h Gesamtzeit zu rechnen. Es empfiehlt sich auch eine Übernachtung in der Preintalerhütte, da sich der Abstieg zurück zum Parkplatz sehr in die Länge ziehen kann. Trinkwasser kann man auch während der Tour vom Bach entnehmen, da der Bach am Waldhorn direkt entspringt, hatte ich auch keine Bedenken daraus zu trinken!